Version   1.02 de        2012.04.22          dg 

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Ein Funkauslösesystem für Nikon-Kompaktblitze
 

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© Dirk Gottschalk 2008

Diese Version wurde inzwischen überarbeitet!
Siehe System 2 hier

 

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Ich möchte hier ein "kleines" Bastelprojekt vorstellen, an dem ich seit einigen Monaten gearbeitet habe:

Ein Funkfernsteuersystem für kompakte Aufsteckblitze der Firma Nikon.

Wie kommt man denn auf so eine Idee?
Da ich kein Auto besitze, kann ich keine große Blitzanlage mit mir rumschleppen. Mein "Licht" muß in meinen Requisitenkoffer reinpassen, und weil da sowieso nicht viel Platz drin ist, muß meine Lichtanlage eben sehr kompakt sein.

  Ich besitze inzwischen einen SB-800 und etliche SB-80DX von Nikon, die ich jetzt per Funk auslösen kann. Und nicht nur das. Ich kann mit dieser Funksteuerung auch die Leistung einstellen, die Blitze aus dem Standby aufwecken, das Readysignal auswerten, eine Stroboskopmodus einstellen und ... gleich mehr dazu. 
  Die Blitze werden über selbstkonfektionierte Kabel an die Empfänger angeschlossen. Für Nicht-Nikon-Blitze stehen auch vier 3,5mm Klinkenbuchsen zur Verfügung. Über diese Buchsen können allerdings nur das Trigger und das Quenchsignal zu den Blitzen geführt werden. Die Komfortfunktionen stehen hier nicht zur Verfügung.

  Das System besteht derzeit aus dem Sender, der auf die Kamera gesteckt wird, drei Empfängereinheiten und einer Steuer-/Kontrollereinheit. Das System wurde mit 433MHz Modulen aufgebaut. Zwar ist dieser Frequenzbereich extrem verseucht, allerdings waren nur für diesen Frequenzbereich Module erhältlich, die über ausreichend kurze Latenzzeiten verfügen, um mit kurzen Synchronisationszeiten wie sie moderne Kameras bieten arbeiten zu können.

  Das System kann auf 7 Känale (+ ein Broadcast) eingestellt werden. Es können 7 Empfänger (+ ein Broadcast) adressiert werden, an die wiederum jeweils 4 Blitzgeräte angeschlossen werden können. Insgesamt können mit dem System also 28 Blitze gesteuert und ausgelöst werden.
 Für jeden Blitz kann die Blitzleistung individuell über den Kontroller eingestellt werden.

  Die FM-Datenübertragung ist übrigens codiert und auch mit einer Hammingfehlererkennung ausgestattet, so daß es zumindest theoretisch nie zu einer Fehlauslösung kommen kann. Übertragungsstörungen durch benachbarte starke Sender lassen sich im 433MHz Band allerdings nie ganz vermeiden.

  Alle Geräte werden von Nikon EN-EL5 Akkus versorgt, so daß ausreichende Stromkapazitäten zur Verfügung stehen. Tiefentladeschutzschaltungen sind ebenfalls integriert. In den Empfängern und dem Kontroller befinden sich außerdem Ladeschaltungen.

 

Der Sender

 

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  Der Sender für die Kamera löst die Blitze mit einer Latenz aus, die kurz genug ist, um noch auf ein 160stel zu synchronisieren. Wenn man den Sender über ein kleines Adapterkabel an den 10-poligen Anschluss der Kamera anschließt und dort das Focussignal abgreift, funktioniert die Synchronisation sogar bis zu einer 250stel Sekunde, weil der Sender dann schon vom ersten Druckpunkt des Auslöser aktiviert wird und den Trigger dann fast verzögrungsfrei auslösen kann .

  An der Front des Senders sitzen außerdem noch drei helle LEDs, die ein zusätzliches Hilfslicht für die Fokussierung erzeugen können, allerdings natürlich nur mit sehr begrenzter Reichweite. Ein lichtstarkes Fokus Hilfslicht kann jedoch auch mit einem Blitz erzeugt werden, der für ca. eine halbe Sekunde sehr schnell viele kurze Impulse sendet. Bevor der Kameraverschluss dann öffnet, wird der FHL-Blitz schnell wieder abgeschaltet, so daß er im Bild nicht in Erscheinung tritt.
  Das funktioniert ebenfalls über das Adapterkabel, wobei hierzu der zweite Druckpunkt (Auslösen) des Kameraauslöser ausgewertet wird, damit der FHL-Blitz schon ausgeschaltet ist, wenn der Verschluss öffnet.

 

Die Empfänger



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  Jeder Empfänger kann vier Blitze steuern und einstellen. Bei allen Blitzen kann die Leistung individuell eingestellt werden. Auf Befehl merken sich die Empfänger alle Einstellungen, auch wenn die Geräte abgeschaltet werden. So sind die Empfänger beim Einschalten gleich wieder so konfiguriert, wie vor dem Ausschalten.

  Außerdem kann eine Stroboskopfunktion angewählt werden, mit der bis zu 15 Blitze hintereinander abgefeuert werden können. Das kürzeste Zeitintervall liegt bei 20 Millisekunden. Das maximale Intervall irgendwo bei über 5 Sekunden.
 In einer zukünftigen Version wird der Empfänger vielleicht auch mal so intelligent werden, daß er selbständig die minimale Intervallzeit in Abhängigkeit von der Blitzspannungsversorgung ausrechnen kann und dann warnt, wenn die Blitzleistung nicht für die gewählte Einstellung reicht.

  Mit dem Kontroller kann man außerdem einstellen, bei welchen Ereignissen der Empfänger piepsen soll. Z.B. korrekter Datenempfang, wenn alle Blitze wieder bereit sind, fehlerhafte Übertragung oder Triggerauslösung.
 Desweiteren läßt sich der Standbymode der Blitze abschalten.

  Als kleines Zusatzfeature kann man an die Empfänger auch Kameras anschließen und fernauslösen. Dabei werden beide Druckpunkte (Fokus und Auslösen) der Kamera separat übertragen, damit die Bilder auch scharf werden ;-).

 

Der Kontroller



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  Zu dem System gehört natürlich auch ein handlicher Funkkontroller, mit dem sich die Empfänger einstellen lassen. Auf einem LCD-Display werden alle 28 Blitzkanäle in einer Liste angezeigt und lassen sich dort konfigurieren. Hier kann auch jedem Blitzgerät ein gerätespezifisches Profil zugewiesen werden, das die binären Timerwerte in die für Fotografen übliche Notation der Leistungsangabe umsetzt. Dabei unterstütz mein Empfänger auch Leistungen über 1/1, für den Fall, daß ein Blitz noch über Leistungsreserven verfügt. Der Einstellbereich meiner Empfänger reicht daher von 2, 2-1/3, 1+1/3, 1, ... bis hinunter zu 1/256. Mit Leistung "0" werden die Blitze abgeschaltet.
  Die Menübedienung ist komfortabel über ein Scrollrad möglich, das ich aus einer Computermaus ausgebaut habe.

  Mit dem Kontroller werden auch die Einstellungen für den Stroboskopbetrieb gesetzt. Der Stroboskopbetrieb kann für jeden Empfänger individuell gewählt werden, ist dann aber für alle an den jeweiligen Empfänger angeschlossenen Blitze aktiv.

  Die Gerätenummer für die Empfänger kann nur durch einen besonderen Einschaltmechanismus konfiguriert werden und ist so gegen unbeabsichtigtes Verstellen geschützt.

 

Das LED Fokus Hilfslicht (Update: 2009.02.21)

   

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So, das LED basierte Fokus Hilfslich ist jetzt auch so gut wie fertig. Per Kabel läßt es sich bereits steuern. Als nächstes bekommt das Teil noch einen eigenen Empfänger verpasst.
Sobald an der Kamera der Auslöser halb durchgedrückt wird, gehen die 45 LEDs automatisch an
und nach einer zwischen ein und vier Sekunden einstellbaren Zeit wieder aus, es sei denn der
Auslöser wird ganz durch gedrückt. Dann schalten die LEDs sofort ab, damit das Licht im Foto nicht in Erscheinung tritt.
 Gespeist wird das FHL von sechs AA Akkus, deren Spannung allerdings noch mit einem Schaltregler auf 12 Volt hochgeregelt wird, damit jeweils drei LEDs in Serie betrieben werden können.

 

 

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